Der neue Lehrplan Sek. II: Zur Emanzipationsgeschichte von Frauen

Die Geschichte der Frauenemanzipation war schon immer eng mit der Geschichte der Frauenbewegung verbunden. Diese Bewegung sowie Erfolge und Misserfolge der Frauenemanzipation sollen in dieser Fortbildung chronologisch beleuchtet werden. Ausgangspunkt ist dabei die 1848/49er Revolution, aus deren gesellschaftlichen Ausschlüssen die ideologischen Grundlagen der Emanzipationsbewegung entstanden. 1864 wurde der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF) in Leipzig gegründet. Dieser wurde durch die ehemalige Revolutionärin Louise Otto-Peters ins Leben gerufen und setzte nicht umsonst die Öffnung von Berufen für Frauen und die Verbesserung der Bildung und Ausbildung von (bürgerlichen) Mädchen ins Zentrum seines Engagements. Durch diese Gründung wurde eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, denn in vielen Orten entstanden sog. Frauenbildungsvereine, die sich dem ADF anschlossen. Die eigentliche Hochphase der Frauenbewegung lag zwischen 1890 und 1914. In diesen fast 25 Jahren entstanden immer mehr Frauenvereine, ein Dachverband wurde gegründet und neben die Bildungsfrage trat nun der Kampf um das Wahlrecht und um eine neue "Sittlichkeit". Dass diese Bewegung weltweit vernetzt war, wurde spätestens 1904 deutlich, als der ICW (= International Council of Women) in Berlin tagte und die Presse der Hauptstadt intensiv berichtete. Es war der Erste Weltkrieg, der diese Hochphase beendete. Nach dem Krieg wurde das Frauenwahlrecht eingeführt und der Kampf um Frauenrechte zog nun in den Reichstag ein. Die liberale sowie sozialdemokratische und jüdische Frauenbewegung wurde 1933 gleichgeschaltet - die Protagonistinnen ins Exil getrieben, ermordet oder mundtot gemacht. Allerdings entstand auch eine NS-Frauenbewegung, die mithalf, den Platz der Frau im NS-Staat ideologisch zu begründen.

Nach 1945 entstanden in den versch. Zonen sog. überparteiliche Frauenausschüsse, die in den Westzonen (später BRD) zum Deutschen Frauenrat wurden, in der Ostzone (später DDR) zum Demokratischen Frauenbund Deutschlands. In beiden Staaten trat die Emanzipation nun in eine andere Phase ein, denn in beiden "Verfassungen" wurde die Gleichberechtigung von Mann und Frau aufgenommen - in der BRD stark umstritten, in der DDR scheinbar selbstverständlich. Eine neue Welle der Frauenbewegung entstand dann in der BRD in den späten 1960er Jahren, als im Zuge der Studentenproteste die scheinbar selbstverständliche Rollenaufteilung von Männern und Frauen in der Gesellschaft hinterfragt wurde. Kinderläden entstanden und der Kampf um den § 218, der die Abtreibung regelt (bis heute), wurde zum wichtigsten Bewegungsmotor. In der DDR taten sich Frauen im Protest gegen die Diktatur zusammen - häufig unter dem Dach der Kirche und protestierten so gegen die staatlich gelenkte Frauenbewegung. Bei der Vereinigung der beiden deutschen Staaten trafen dann zwei unterschiedliche Emanzipationsvorstellungen aufeinander und die Frage stand im Raum, ob und wenn ja welche frauenpolitischen Erfolge aus der DDR in einen gemeinsamen Staat übernommen werden konnten. Und wieder war es der § 218, der hier eine wichtige Rolle spielte.
Der hier in aller Kürze geschilderte Verlauf der Frauenemanzipation soll im Vortrag ausdifferenziert werden, die wichtigsten Protagonistinnen sollen vorgestellt und die inhaltlichen Bewegungsmotoren analysiert werden.

Sofern Sie diese Veranstatung erst nach dem Anmeldeschluss gefunden haben und teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte unter christian.koenne@pl.rlp.de
Zielgruppen
Lehrerinnen und Lehrer Lehrkräfte in den ersten Berufsjahren
Schularten
Gymnasium Integrierte Gesamtschule
Kompetenzen & Niveau
Bildung in der digitalen Welt - Informieren und Recherchieren Bildung in der digitalen Welt - Kommunizieren und Kooperieren
Schwerpunkt
Lehrpläne und Bildungsstandards in den Fächern, Kompetenzorientierung
Stichworte
Neuer Lehrplan Sek. II Emanzipation von Frauen Frauengeschichte Neuer Lehrplan Sekundarstufe II

Organisation

Veranstaltungsart
Fortbildung
Fortbildungsart
E-Session
Ausbildungsstunden
2
Dozenten
Dr. Mette Bartels
Leitung
Christian Könne
Standort
Online
Veranstaltungsort
Online-Angebote Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Online
Termine
2025-06-11
15:30 - 17:00
Module

Anmeldung

Veranstalter
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Gültigkeitsbereich
landesweit
Anmeldeschluss
02.06.2025

Schnelle Informationen